Welt-Piano-Tag oder was Chopin mit Meditation zu tun hat
Am 28. März ist Welt-Piano-Tag! Und obwohl ich viele Jahre Klavier unterrichtet habe, kannte ich den gar nicht.
Nun unterrichte ich heute nicht mehr klassisches Klavier, sondern vielmehr die Stille. Mit beidem - der Musik und der Stille - habe ich viele Jahre Erfahrung.
Obgleich Musik und Meditation vordergründig vielleicht nicht so viel miteinander gemeinsam haben, finde ich, dass es einige Parallelen zwischen dem Erlernen eines Klavierstücks und der meditativen Praxis gibt. Denn beides:
🌿ist ein Weg des Lernens und der inneren Versenkung
🌿erfordert Geduld, Hingabe und die Fähigkeit, voll fokussiert im Moment zu sein
🌿kann Dich in einen Flow-Zustand bringen
Wenn Du Lust hast, lies doch noch weiter - und ich erzähle Dir ein bisschen mehr dazu!
Inhalt
Am Anfang steht das Unbekannte
Kennst Du das vom Meditieren?
Achtsamkeit und Präsenz
Rhythmus und Atmung
Geduld und Loslassen
Hast Du schonmal einen Flow-Moment erlebt?
Mein Vorschlag

Am Anfang steht das Unbekannte
Wenn Du schonmal ein Instrument gelernt hast (vielleicht früher bei mir im Klavierunterricht?😉), kennst Du das:
🎵 Die Noten wirken zu Beginn wie ein fremdes Alphabet.
🎵 Die Finger müssen sich erst an die Bewegungen gewöhnen.
🎵 Das Ohr kann die feinen Klangunterschiede noch nicht differenzieren.
Doch mit fortschreitender Übung bemerkst Du, wie sich das Stück mehr und mehr einprägt:
🎵 Deine Technik wird immer sicherer und Deine Finger finden die Tasten ohne bewusstes Nachdenken.
🎵 Die Harmonien fließen ineinander und die Melodie wird lebendig.
🎵 Deine Kontrolle über den Klang wird immer feiner, Deine musikalische Gestaltung immer freier und individueller.
Kennst Du das vom Meditieren?
🌿Am Anfang fühlst Du Dich noch unwohl mit Deiner Sitzposition und bist unruhig und zappelig.
🌿Du bist noch sehr oft abgelenkt und Deine Gedanken flitzen woanders hin.
🌿Bei manchen Meditationsthemen fragst Du Dich, was das eigentlich soll. (Das gibt’s übrigens auch bei Musikstücken...😬)
Doch dann gewöhnen sich Dein Geist und Dein Körper an die innere und äußere Ruhe. An das Ankommen in der Stille bei Dir selbst. Ohne so viel Input und Output. Ohne das übliche Tempo des Alltags.
Und Du erschaffst Dir – als Äquivalent zu den klanglichen Räumen der Musik – neue innere Räume der Stille, der Achtsamkeit, der Versenkung.

Achtsamkeit und Präsenz
Denn sowohl beim Klavierspielen als auch in der Meditation geht es darum, mit vollem Bewusstsein im Moment zu sein.
Wer ein Musikstück übt, muss sich auf jede Note, jeden Fingersatz und auf die feine klangliche Gestaltung konzentrieren.
Ähnlich richtet sich in der Meditation der Fokus auf Deinen Atem, auf ein inneres Bild oder auf Deine Körperwahrnehmungen. Du fokussierst Dich auf ein bestimmtes Meditationsobjekt – oder verweilst in einem Zustand des achtsamen Gewahrseins.
Sowohl beim Klavierspielen, als auch beim Meditieren, gilt es, Deine Konzentration immer wieder total fokussiert zurückzuholen – entweder zum Meditationsobjekt oder zu dieser einen Stelle im Klavierstück, das Du gerade spielst.
Und in beiden Fällen führt Deine achtsame Ausrichtung zu einer tiefen Verbindung mit dem Hier und Jetzt.
Denn wenn Du nicht im Moment präsent bist - fliegst Du raus! Entweder aus dem Klavierstück - oder aus Deiner Meditation.
Rhythmus und Atmung
In der Meditation achtest Du sehr oft bewusst auf Deinen Atem. Das bringt Deinen Körper und Geist automatisch in eine Zustand der Ruhe und kann Dir als Anker in der Meditation dienen.
Auch in der Musik braucht es den Atem: Um die Konzentration aufrecht zu erhalten. Um im Fluss zu bleiben. Damit das Klavierstück atmet und sich natürlich entfaltet.
Schön, oder? Ich mag das sehr.

Geduld und Loslassen
Niemand kann ein komplexes Klavierstück beim ersten Versuch richtig gut spielen. Und genauso wenig gelangst Du auf die Schnelle sofort in einen tiefen meditativen Zustand.
Beides erfordert Geduld. Und vor allem auch das Loslassen Deines Wunsches, dass es schnellstmöglich richtig gut sein soll.
Und so wird der Weg das Ziel:
🎵 Das langsame Entdecken des Klavierstücks: Ton für Ton, Abschnitt für Abschnitt.
🎵 Das konsequente Üben von dem, was Dich herausfordert, bis es Dir gelingt.
🎵 Das immer wieder neue Erforschen eines eigentlich bereits bekannten Klanges.
Und genauso ist es ein Prozess, Dir eine tiefgehende Meditationspraxis aufzubauen:
🌿Gestern hattest Du einen Moment der Versenkung, der inneren Ruhe oder gar der Erkenntnis. Heute klappt es mit der Meditation vielleicht gar nicht.
🌿Gestern fiel Dir die Konzentration auf den Atem oder die Vorstellung eines inneren Bildes super leicht. Heute kommst Du irgendwie nicht richtig rein.
🌿Gestern war da die glasklare Haltung, ohne Erwartungen in Deine Meditation zu gehen. Heute stellt Dir Dein Wunsch, am besten jedes Mal in der tiefen Versenkung zu landen, wieder ein Bein.
Und das alles gehört dazu. Achtsames So-Sein-lassen ist angesagt. Wahrnehmen von Erwartungen und konkreten Zielvorstellungen – um dann doch nicht darauf einzusteigen.
Dein kindlicher Anfänger- und Entdeckergeist wird gebraucht:
Immer wieder neu - immer wieder von vorn - von Moment zu Moment.

Hast Du schonmal einen Flow-Moment erlebt?
Und wenn es Dir gelingt, Dich absolut präsent und achtsam im Augenblick zu verankern, erlebst Du vielleicht einen Moment von Flow. Der sog. Flow-Zustand beschreibt ein Gefühl völliger Hingabe an Dein Tun. Ein Zustand, in dem sich Dein Bewusstsein ausdehnt – und Du gleichzeitig total fokussiert bleibst.
Künstler, Musiker und Sportler erleben diesen Zustand häufig. Ich kenne ihn auch, sowohl vom Klavierspielen, als auch aus meiner Meditation:
Ich spiele ein Klavierstück
und plötzlich verschwindet mein analytischer Geist.
Ich „denke“ das Stück nicht mehr aktiv mit, sondern spiele es intuitiv. Ich spiele – und kann mir gleichzeitig selber zuhören. Ich lausche den sich entfaltenden Melodielinien und Harmonien.
Ein bisschen wie bei einem Konzert, das ich für mich selbst gebe.
Ich sitze in meiner Meditation
und bemerke, wie ich immer tiefer sinke.
Mein Geist sucht nicht mehr aktiv nach Kontrolle, sondern dehnt sich aus im Jetzt. Meine Wahrnehmung wird weiter. Innen und Außen scheinen ineinander überzugehen. Und gleichzeitig bin ich hellwach und voll fokussiert. Ich nehme jeden Luftzug und jedes kleine Geräusch um mich herum glasklar wahr.
Ich empfinde Leere und Stille - und kann mich gleichzeitig selbst dabei beobachten.
Flow ist das Gefühl, eins mit dem zu sein, was Du tust – als würde sich Deine Handlung von ganz allein entfalten.
Du bist in einem Zustand völliger Versenkung. Ein Zustand, in dem Du die perfekte Balance gefunden hast. Ein absolutes Gleichgewicht. Du bist weder überfordert, noch unterfordert. Es passt einfach alles. Und Du kannst mitfließen.
So einen Flow erlebst Du keineswegs immer, weder beim Musizieren, noch beim Meditieren. Aber es passiert. Und es ist der Wahnsinn, ein unglaublich schönes Gefühl.
Ein Gefühl von völliger Zufriedenheit – Harmonie – und Verbundenheit. Mit Dir selbst und mit dem, was Du tust.

Doch nicht nur das Klavierspielen selbst kann zu einem meditativen Zustand führen. Auch das bewusste Zuhören entfaltet eine ähnliche Kraft und kann eine meditative - oder zumindest tief achtsame - Erfahrung sein.
Und so möchte ich Dich einladen, diese Erfahrung einmal selber zu machen!
Mein Vorschlag:
Setze Dich heute für einige Minuten mit geschlossenen Augen und ohne andere Ablenkung an einen ruhigen Ort. Und dann höre Dir ganz bewusst und ausschließlich ein Klavierstück an:
🌿 Von Anfang bis Ende
🌿 Kein auf´s Handy gucken
🌿 Kein Position verändern und mal eben schnell noch eine Decke umwerfen
🌿 Kein Tee trinken nebenher
Nur sitzen – Augen zu – hören.
Erlaube Dir, für die Dauer des Klavierstücks nichts weiter zu tun, als:
🎹 den Klängen zu lauschen
🎹 die Klangfarben und Melodielinien wahrzunehmen
🎹 die Pausen(!) zwischen den Tönen zu hören
🎹 die emotionale Wirkung der Klänge auf Dich wirken zu lassen und
🎹 zu bemerken, was geschieht, wenn Du das tust
Und natürlich gibt es hier zwei Vorschläge von mir. Beides Stücke, die ich selbst gespielt habe und die ich sehr liebe:
J.S. Bach: Goldberg Variationen BWV 988 - Aria Da Capo
https://www.youtube.com/watch?v=CguLbkZn6fo
Eines der stillsten Klavierstücke, das ich kenne. Es rührt mich immer wieder sehr. Das manifestierte „Weniger ist mehr“, wie ich finde.
F. Chopin: Ballade No.1 g-Moll Op. 23
https://www.youtube.com/watch?v=BSFNl4roGlI
Ein Klassiker der Romantik (hehe...). Nicht sehr still, sondern vielmehr virtuos. Chopin ist für mich einfach meine musikalische innere Heimat.
Ach wenn ich doch „Jetzt! Hier!“ rufen könnte, wenn Du an meinen Lieblingsstellen angekommen bist... 😇
Aber Du entdeckst sicher Deine eigenen Lieblingsstellen. Und vielleicht wirst du auch irgendwie spüren, dass Musik und Meditation zwei Arten einer im Kern ganz ähnlichen meditativen Reise sein können...
Ich wünsche Dir ganz viel Freude!
Mit herzlichen Grüßen,
Deine Linda

Welt-Piano-Tag oder
was Chopin mit Meditation zu tun hat
Am 28. März ist Welt-Piano-Tag! Und obwohl ich viele Jahre Klavier unterrichtet habe, kannte ich den gar nicht.
Nun unterrichte ich heute nicht mehr klassisches Klavier, sondern vielmehr die Stille. Mit beidem - der Musik und der Stille - habe ich viele Jahre Erfahrung.
Obgleich Musik und Meditation vordergründig vielleicht nicht so viel miteinander gemeinsam haben, finde ich, dass es einige Parallelen zwischen dem Erlernen eines Klavierstücks und der meditativen Praxis gibt. Denn beides:
🌿 ist ein Weg des Lernens und der inneren Versenkung
🌿 erfordert Geduld, Hingabe und die Fähigkeit, voll fokussiert im Moment zu sein
🌿 kann Dich in einen Flow-Zustand bringen
Wenn Du Lust hast, lies doch noch weiter - und ich erzähle Dir ein bisschen mehr dazu!
Inhalt
Am Anfang steht das Unbekannte
Kennst Du das vom Meditieren?
Achtsamkeit und Präsenz
Rhythmus und Atmung
Geduld und Loslassen
Hast Du schonmal einen Flow-Moment erlebt?
Mein Vorschlag

Am Anfang steht das Unbekannte
Wenn Du schonmal ein Instrument gelernt hast (vielleicht früher bei mir im Klavierunterricht?😉), kennst Du das:
🎵 Die Noten wirken zu Beginn wie ein fremdes Alphabet.
🎵 Die Finger müssen sich erst an die Bewegungen gewöhnen.
🎵 Das Ohr kann die feinen Klangunterschiede noch nicht differenzieren.
Doch mit fortschreitender Übung bemerkst Du, wie sich das Stück mehr und mehr einprägt:
🎵 Deine Technik wird immer sicherer und Deine Finger finden die Tasten ohne bewusstes Nachdenken.
🎵 Die Harmonien fließen ineinander und die Melodie wird lebendig.
🎵 Deine Kontrolle über den Klang wird immer feiner, Deine musikalische Gestaltung immer freier und individueller.
Kennst Du das vom Meditieren?
🌿 Am Anfang fühlst Du Dich noch unwohl mit Deiner Sitzposition und bist unruhig und zappelig.
🌿 Du bist noch sehr oft abgelenkt und Deine Gedanken flitzen woanders hin.
🌿 Bei manchen Meditationsthemen fragst Du Dich, was das eigentlich soll. (Das gibt’s übrigens auch bei Musikstücken...😬)
Doch dann gewöhnen sich Dein Geist und Dein Körper an die innere und äußere Ruhe. An das Ankommen in der Stille bei Dir selbst. Ohne so viel Input und Output. Ohne das übliche Tempo des Alltags.
Und Du erschaffst Dir – als Äquivalent zu den klanglichen Räumen der Musik – neue innere Räume der Stille, der Achtsamkeit, der Versenkung.

Achtsamkeit und Präsenz
Denn sowohl beim Klavierspielen als auch in der Meditation geht es darum, mit vollem Bewusstsein im Moment zu sein.
Wer ein Musikstück übt, muss sich auf jede Note, jeden Fingersatz und auf die feine klangliche Gestaltung konzentrieren.
Ähnlich richtet sich in der Meditation der Fokus auf Deinen Atem, auf ein inneres Bild oder auf Deine Körperwahrnehmungen. Du fokussierst Dich auf ein bestimmtes Meditationsobjekt – oder verweilst in einem Zustand des achtsamen Gewahrseins.
Sowohl beim Klavierspielen, als auch beim Meditieren, gilt es, Deine Konzentration immer wieder total fokussiert zurückzuholen – entweder zum Meditationsobjekt oder zu dieser einen Stelle im Klavierstück, das Du gerade spielst.
Und in beiden Fällen führt Deine achtsame Ausrichtung zu einer tiefen Verbindung mit dem Hier und Jetzt.
Denn wenn Du nicht im Moment präsent bist - fliegst Du raus! Entweder aus dem Klavierstück - oder aus Deiner Meditation.
Rhythmus und Atmung
In der Meditation achtest Du sehr oft bewusst auf Deinen Atem. Das bringt Deinen Körper und Geist automatisch in eine Zustand der Ruhe und kann Dir als Anker in der Meditation dienen.
Auch in der Musik braucht es den Atem: Um die Konzentration aufrecht zu erhalten. Um im Fluss zu bleiben. Damit das Klavierstück atmet und sich natürlich entfaltet.
Schön, oder? Ich mag das sehr.

Geduld und Loslassen
Niemand kann ein komplexes Klavierstück beim ersten Versuch richtig gut spielen. Und genauso wenig gelangst Du auf die Schnelle sofort in einen tiefen meditativen Zustand.
Beides erfordert Geduld. Und vor allem auch das Loslassen Deines Wunsches, dass es schnellstmöglich richtig gut sein soll.
Und so wird der Weg das Ziel:
🎵 Das langsame Entdecken des Klavierstücks: Ton für Ton, Abschnitt für Abschnitt.
🎵 Das konsequente Üben von dem, was Dich herausfordert, bis es Dir gelingt.
🎵 Das immer wieder neue Erforschen eines eigentlich bereits bekannten Klanges.
Und genauso ist es ein Prozess, Dir eine tiefgehende Meditationspraxis aufzubauen:
🌿 Gestern hattest Du einen Moment der Versenkung, der inneren Ruhe oder gar der Erkenntnis. Heute klappt es mit der Meditation vielleicht gar nicht.
🌿 Gestern fiel Dir die Konzentration auf den Atem oder die Vorstellung eines inneren Bildes super leicht. Heute kommst Du irgendwie nicht richtig rein.
🌿 Gestern war da die glasklare Haltung, ohne Erwartungen in Deine Meditation zu gehen. Heute stellt Dir Dein Wunsch, am besten jedes Mal in der tiefen Versenkung zu landen, wieder ein Bein.
Und das alles gehört dazu. Achtsames So-Sein-lassen ist angesagt. Wahrnehmen von Erwartungen und konkreten Zielvorstellungen – um dann doch nicht darauf einzusteigen.
Dein kindlicher Anfänger- und Entdeckergeist wird gebraucht:
Immer wieder neu - immer wieder von vorn - von Moment zu Moment.

Hast Du schonmal einen Flow-Moment erlebt?
Und wenn es Dir gelingt, Dich absolut präsent und achtsam im Augenblick zu verankern, erlebst Du vielleicht einen Moment von Flow.
Der sog. Flow-Zustand beschreibt ein Gefühl völliger Hingabe an Dein Tun. Ein Zustand, in dem sich Dein Bewusstsein ausdehnt – und Du gleichzeitig total fokussiert bleibst.
Künstler, Musiker und Sportler erleben diesen Zustand häufig. Ich kenne ihn auch, sowohl vom Klavierspielen, als auch aus meiner Meditation:
Ich spiele ein Klavierstück
und plötzlich verschwindet mein analytischer Geist.
Ich „denke“ das Stück nicht mehr aktiv mit, sondern spiele es intuitiv. Ich spiele – und kann mir gleichzeitig selber zuhören.
Ich lausche den sich entfaltenden Melodielinien und Harmonien. Ein bisschen wie bei einem Konzert, das ich für mich selbst gebe.
Ich sitze in meiner Meditation
und bemerke, wie ich immer tiefer sinke.
Mein Geist sucht nicht mehr aktiv nach Kontrolle, sondern dehnt sich aus im Jetzt. Meine Wahrnehmung wird weiter. Innen und Außen scheinen ineinander überzugehen.
Und gleichzeitig bin ich hellwach und voll fokussiert. Ich nehme jeden Luftzug und jedes kleine Geräusch um mich herum glasklar wahr.
Ich empfinde Leere und Stille - und kann mich gleichzeitig selbst dabei beobachten.
Flow ist das Gefühl, eins mit dem zu sein, was Du tust – als würde sich Deine Handlung von ganz allein entfalten.
Du bist in einem Zustand völliger Versenkung. Ein Zustand, in dem Du die perfekte Balance gefunden hast. Ein absolutes Gleichgewicht. Du bist weder überfordert, noch unterfordert. Es passt einfach alles. Und Du kannst mitfließen.
So einen Flow erlebst Du keineswegs immer, weder beim Musizieren, noch beim Meditieren. Aber es passiert. Und es ist der Wahnsinn, ein unglaublich schönes Gefühl.
Ein Gefühl von völliger Zufriedenheit – Harmonie – und Verbundenheit. Mit Dir selbst und mit dem, was Du tust.

Doch nicht nur das Klavierspielen selbst kann zu einem meditativen Zustand führen. Auch das bewusste Zuhören entfaltet eine ähnliche Kraft und kann eine meditative - oder zumindest tief achtsame - Erfahrung sein.
Und so möchte ich Dich einladen, diese Erfahrung einmal selber zu machen!
Mein Vorschlag:
Setze Dich heute für einige Minuten mit geschlossenen Augen und ohne andere Ablenkung an einen ruhigen Ort. Und dann höre Dir ganz bewusst und ausschließlich ein Klavierstück an:
🌿 Von Anfang bis Ende
🌿 Kein auf´s Handy gucken
🌿 Kein Position verändern und mal eben schnell noch eine Decke umwerfen
🌿 Kein Tee trinken nebenher
Nur sitzen – Augen zu – hören.
Erlaube Dir, für die Dauer des Klavierstücks nichts weiter zu tun, als:
🎹 den Klängen zu lauschen
🎹 die Klangfarben und Melodielinien wahrzunehmen
🎹 die Pausen(!) zwischen den Tönen zu hören
🎹 die emotionale Wirkung der Klänge auf Dich wirken zu lassen und
🎹 zu bemerken, was geschieht, wenn Du das tust
Und natürlich gibt es hier zwei Vorschläge von mir. Beides Stücke, die ich selbst gespielt habe und die ich sehr liebe:
J.S. Bach:
Goldberg Variationen BWV 988
Aria Da Capo
https://www.youtube.com/watch?v=CguLbkZn6fo
Eines der stillsten Klavierstücke, das ich kenne. Es rührt mich immer wieder sehr. Das manifestierte „Weniger ist mehr“, wie ich finde.
F. Chopin:
Ballade No.1 g-Moll Op. 23
https://www.youtube.com/watch?v=BSFNl4roGlI
Ein Klassiker der Romantik (hehe...). Nicht sehr still, sondern vielmehr virtuos. Chopin ist für mich einfach meine musikalische innere Heimat.
Ach wenn ich doch „Jetzt! Hier!“ rufen könnte, wenn Du an meinen Lieblingsstellen angekommen bist... 😇
Aber Du entdeckst sicher Deine eigenen Lieblingsstellen. Und vielleicht wirst du auch irgendwie spüren, dass Musik und Meditation zwei Arten einer im Kern ganz ähnlichen meditativen Reise sein können...
Ich wünsche Dir ganz viel Freude!
Mit herzlichen Grüßen,
Deine Linda
